Tubbsis Wort zum Freitag

Wie ihr wisst, äußere ich mich nicht sehr oft zu den politischen Dingen im Lande, ab und zu ja und meist mit einem Augenzwinkern. Aber bei dem Thema muss ich etwas ernst werden. Für diejenigen, die keine Lust haben den ganzen Text zu lesen, habe ich es mal kurz zusammen gefasst:


In vielen Ländern Europas (nicht allein in Deutschland) legt man Wert auf die christlichen Wurzeln.
Das ist löblich und ich schaue mich um. Im ersten Johannesbrief steht an den Taten werdet ihr sie erkennen.

An den Taten und nicht an den tönenden Worten, die wir zur Zeit von vielen Politikern hören. Auch nicht an den Kreuzen, die vor allem in Bayern aufgehängt werden und „nur“ eine Symbolfunktion haben, aber nicht zwingend Taten folgen lassen.

Nein, an den Handlungen, so wie sich die Menschen verhalten, besonders, wenn es um andere Menschen, ja fremde Menschen geht. Ganz besonders wichtig war Jesus hier das Verhalten den uns unsympathischen Menschen gegenüber, denen, die uns „bewusst“ feindlich entgegenstehen.
Er sprach von tatsächlichen Feinden. Menschen, die uns bewusst Schaden zufügen wollten.
Jemand der Euch wirklich bedroht, aber ganz ehrlich, auch wenn viele sich so verhalten, als ob jeder andersdenkende ein Feind ist, so ist Mohammed mein Nachbar nicht zwingend mein Feind. Und andere die dem Islam folgen sind nicht automatisch dadurch Terroristen.

Aber im Moment wird hier in Europa ein neues Feindbild geschaffen.
Und man betont immer wieder, dass wir auf unsere christlichen Wurzeln achten sollen.
Fûr mich eine gute Idee.Achten wir doch mal auf diese Wurzeln. Schauen wir doch mal, was Jesus (der Urheber des christlichen Glaubens) dazu gesagt hat. Denn das ist doch das Einzige, was hier unsere Taten beeinflussen sollte oder?

Jesus gab seinen Jüngern eine Anleitung mit und machte sehr deutlich was wichtig ist.
Einer der Ratschläge die von ihm überliefert worden sind finden wir ebenfalls in der Bibel.
Im Matthäus-Evangelium macht er deutlich, dass „alte“ Regeln einen nicht weiter bringen.
Die Bergpredigt ist für mich einer der Grundfesten des Christentums. Und selbst als Atheist, denke ich, dass hier alles wichtige gesagt wird. Irgendwie wird  zur Zeit diese wichtige Anleitung gerne schnell überlesen.
Oder gibt es schon eine „weitere revidierte Bibel“, wo der Text ganz weg gefallen ist? Ich glaube nicht.

Jesus machte darin sehr deutlich, was seine „Follower“ tun sollen, im Gegensatz zu den bis dahin herrschenden Gesetzen (die wir in den Büchern Mose finden).

Er sagte folgendes:

„Ihr habt gehört, daß gesagt ist: „Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.“ (alte Regel).

Ja das kennen wir heute noch und wird gerne zitiert, ABER JESUS sprach weiter:

„Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.…

Liebet Eure Feinde? Tuet wohl denen, die Euch hassen ja euch verfolgen?
Das kann der doch nicht ernst meinen? Doch ich glaube, wenn man dieses Buch ernst nimmt dann sollte man als Christ gerade diese Aussage Jesus sehr ernst nehmen.

Moment, ist das nicht genau DIE ANLEITUNG, die die Christen in Europa befolgen sollten, wenn sie auf ihre Christlichen Werte pochen??
Das ganze ist doch sogar eine Art Gebrauchsanweisung für die Situation, die wir in Europa gerade haben?

Aber was machen viele Menschen hier? Leider auch viele, die sich auf diese Werte berufen?
Sie bekämpfen die Feinde, ja sie schaden ihnen, eigentlich noch schlimmer, sie lassen sogar Menschen lieber ertrinken, die sie für „mögliche“ Feinde halten. (Diese Leute sind es nicht, sie haben bis jetzt keinem von uns je geschadet oder angegriffen (unsere Eingriffe in die Regionen Afrikas sind da schon eine ganz andere Hausnummer).

Sind Menschen hier angekommen und wurden aufgenommen, da sie fliehen vor Krieg, Not Elend, dann ist das mit dem „tue Wohl“ in einigen Gegenden auch so eine Sache. Es kommt  sogar zu Übergriffen auf genau diese Menschen. Ich will hier gar nicht die einzelnen Angriffe anführen, man kennt sie aus den Nachrichten.

Ich habe mich vor Jahren von diesen „christlichen“ Werten verabschiedet, da ich festgestellt habe, dass viele nur reden aber das Handeln nur bei ganz wenigen gegeben ist.
Und die so handeln, wie es Jesus sagt, die werden noch beschimpft, ja teils sogar angefeindet von den Menschen, die diese Werte laut und deutlich hoch halten wollen…aber nicht danach handeln.

Paradox irgendwie oder?

Vielleicht sollten alle, die, die Wert legen auf diese Dinge bevor sie Menschen in Lager stecken (und andere dafür verurteilen, dass sie genauso handeln -> USA) einfach nur die Bergpredigt von Jesus lesen und verinnerlichen.

Wer dann noch die Ratschläge aus Römer 11,20 befolgt:

„So nun deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.“

Und auch die Aussage im 1 Thessalonicher Brief 5,15 sollte wohl eher Programm sein, als das, was zur Zeit hier geschieht:

„Sehet zu, dass keiner Böses mit Bösem jemand vergelte; sondern allezeit jaget dem Guten nach, untereinander und gegen jedermann.“

Da steht übrigens GEGEN JEDERMANN, nicht allein gegen Christen – nein JEDERMANN.

So weit ich das Neue Testament in Erinnerung habe und die Aussagen Jesu in der Berpredigt verstanden habe, sind da viele alte Regeln gebrochen „Auge um Auge, Zahn und Zahn“ wurde aufgehoben. Trotzdem scheinen die lauten Christen diese von Jesus geänderte Regelung vollkommen überlesen zu haben und ignorieren sie ziemlich deutlich.

Ja es gibt auch die leisen, diejenigen,  die einfach nur handeln, helfen und das tun, was Jesus gesagt hat. Siehe oben: An ihren Taten – nicht den Worten – werdet ihr sie erkennen.
Erstaunlicherweise sind das nicht zwingend Menschen, die diesen Glauben laut „hoch“ halten.

Kreuze in Amtstuben, Hotels und dem Wohnzimmer machen keinen Christen aus.

Das sollte man verinnerlichen.
Und  bevor man laut tönt, dass man die christlichen Werte verteidigen will, sollte man noch einmal nachlesen, wie die Verteidigungstrategie von Jesus Christus ausgesehen hat.

So, das war mein Wort zum Freitag.

Vielleicht lest ihr die ganze Bergpredigt noch einmal – es reicht um zu erkennen, dass heute vieles nicht im Einklang mit diesen Werten getan wird.

eine nachdenkliche

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