Menschen, die Dir ein Bein stellen und Dich zum Weinen bringen, gibt es in Deinem Leben schon genug. Such Dir Deine Freunde daher danach aus, ob Sie Dich zum Lachen bringen, selbst wenn sie Dir mal einen Tritt geben.
© Sylvia Tubbesing
… das Leben ist an sich ja schon ernst genug und mit Menschen, die das gesamte Schicksal der Menschheit auf ihren Schultern tragen und nicht mehr Lachen können, hatte ich in meiner Vergangenheit wirklich mehr als genug zu tun.
Okay – okay manche Dinge im Leben laufen halt nicht immer so wie man es plant… man kann sich dann verrückt machen – und allem und jedem die Schuld geben. Oder – genau… man macht was Verrücktes und wenn man nur lächelnd oder gar pfeifend durch die Gegend geht.
„Some things in life are bad,
They can really make you mad.
Other things just make you swear and curse.
When you’re chewing on life’s gristle,
Don’t grumble, give a whistle,
And this’ll help things turn out for the best, and…Always look n the bride side of life“
Wer in solchen Situationen den Humor nicht ganz verliert, ist immer der Stärkere. Anstatt zu jammern, dass die Sonne nicht scheint – geh ich halt im Regen spazieren. Wenn ich nur rumsitze und jammer, wird sich in meinem Leben nichts ändern. In Deinem übrigens auch nicht.
Und meine positive Einstellung, will ich einfach nicht aufgeben.
Vorwärts kommt man nur – wenn man anfängt sich fortzubewegen. Wie ist egal entweder man wagt kleine Schritte oder springt auf den ICE auf – je nach Situation ist letzteres die bessere Alternative als sich vom Zug überfahren zu lassen 🙂
Du fragst Dich, warum manche Menschen ihre Ziele einfach immer – für Dich anscheinend ohne Anstrengung – erreichen? Das ist ganz einfach. Sie geben nicht auf!
Ich gebe Dir ein Beispiel:
Ich hab ein Ziel und sehe es schon vor meinem Auge. Ich nenne es einfach mal Utopia. Dich fasziniert dieses Ziel auch – aber da Du nur davon gehört hast, hast Du ganz viele Bedenken. Was man alles beachten muss, allein schon für den Weg dorthin. Wir diskutieren noch ein wenig und ich sag Adieu – weil ich der Überzeugung bin, dass ich nur erfahre, was mich dort erwartet, wenn ich losgehe. Ich kann davon weiter träumen, aber so werde ich es nie erreichen. Ich will dorthin, das ist mein Ziel.
Sicher wäge ich auch ab, ich weiß aber, dass nur über eine Sache reden mich nicht weiterbringt – schon gar nicht näher an das Ziel. Du rufst mir noch hinterher, dass so viele Hindernisse auf dem Weg sein können und Gefahren überall lauern. Sicher, aber mit dem Argument dürfte ich mich weder ins Bett legen (ich könnte morgens beim Wachwerden feststellen, dass ich während des Schlafens gestorben bin). Noch dürfte ich einen Bissen zu mir nehmen (- sind doch schon Präsidenten fast an einer Brezel erstickt).
Nun zieh ich also los… und Du entscheidest nach einer Weile… „ach ja ich geh wenigstens mal gucken. DAS klappt sowieso nicht, aber da möchte ich doch bei der Niederlage dabei sein. Weil ich ja jetzt schon weiß, dass alles schief geht.“
Den Moment möchtest Du Dir natürlich nicht nehmen lassen. Und Dein einziger Antrieb mir zu folgen ist der, mich versagen zu sehen. Aber nicht wirklich der Wunsch Utopia zu entdecken. Da Du aber alleine Angst hast rennst Du – bis Du mich erreichst. Du bist vollkommen atemlos und ich muss meinen Weg erst einmal unterbrechen. Ich weiß nicht wirklich, ob ich froh bin Dich zu sehen. Geht mein Weg nun jammernd und langsamer voran. Ich frag mich warum ich Dir immer wieder aufhelfe. Zu mal Du mir ständig erklärst, dass ich daran schuld bin, dass Du nun auf diesem steinigen Weg bist und nicht auf Deiner gemütlichen Couch.
Ich hab Dich nicht gezwungen mitzugehen. Und so steinig ist der Pfad in meinen Augen nicht. Du erklärst mir, dass die Dinge nicht positiv sind, dass es unmöglich ist Utopia zu erreichen und dass es nichts Gutes in Deinem Leben gibt. Nun – ich ich denke, wenn nichts positiv ist, ist das allein der Grund ein paar Dinge einfach zu ändern.
„Das geht nicht“ sagst Du mir immer wieder, „und Utopia werden wir nie erreichen.Falls es das überhaupt gibt. Du vielleicht, Du hast ja immer Glück in allem, was Du tust.Dir fliegt alles zu, aber ich?“
Ich merke, dass ich von Deiner Stimmung angesteckt werde. Wieder mal wird mir klar, wie wichtig es ist, sich mit Leuten zu umgeben, die dieselbe Schwingung haben. Einen ständigen Pessimisten kann auch der hoffnungsloseste Optimist nicht überzeugen, im Gegenteil. Ich merke, dass sich dieses negative Denken auf mein Gemüt legt Ich sag Dir meine Meinung – und dass sich jeder für sein Leben irgendwann selber verantwortlich ist. Ja, Du hattest einen schwere Kindheit, dann die Krankheit, Deine Eltern sind an allem Schuld, wie ich die Leier kenne. Du schmollst…es ist Stille — aber die Art und Weise wie Du nun immer gebeugter und immer langsamer hinter mir her gehst – beeinflusst mich schon wieder.
WARUM – kriege ich jetzt ein schlechtes Gewissen?
Auch in diesem Punkt, weiß ich heute, manipuliert das Negative eindeutig das Gute. Wir gehen also langsamer weiter und nach der nächsten Biegung liegt vor uns ein großer Fluss. Eine Brücke ist weit und breit nicht zu sehen. Du meckerst, nun sind wir irgendwo im Niemandsland allein und kommen nicht weiter. Wir werden hier sterben. Dein Gejammer geht mir wirklich auf den Wecker. Anstatt gemeinsam nun eine Lösung zu finden. Wir sind ja immerhin zu zweit – obwohl ich allein sicher schon viel weiter gekommen wäre.
„Wir könnten Schwimmen“- schlag ich vor.
„Ja klar, wo Du genau weißt, dass ich kein guter Schwimmer bin. Ich würde das nie schaffen. Du sagst das nur, weil Du mich loswerden willst.“
„Fliegen wäre eine Möglichkeit.“ überlege ich – aber an ein Fluggerät zu kommen ist eher unwahrscheinlich.
„Und selbst wenn“, wütest Du, „ich hab Höhenangst. Ich würde nicht darüber fliegen, selbst wenn hier ein Flugzeug stände. Das weißt Du genau.“
„Ein Boot oder Floß bauen wäre eine Alternative,“ überlege ich weiter.
Von Dir kommt sofort die passende Antwort:“ Womit denn? etwa mit Deinem Taschenmesser? Wie lange willst Du den da dran sein. Ich kann Dir auch nicht helfen, Du weißt mein Kreuz – aber das hast Du sicher schon vergessen?“
„Gut, gut -“ sag ich und stelle fest, wie mich diese Gejammere hemmt. Die ganze Freundschaft tut mir nicht gut und die Frage die sich mir stellt– ist das überhaupt eine Freundschaft? Nach der vermeintlichen Zustimmung – zumindest scheinst Du die Worte so aufgefasst zu haben – lächelst Du und erklärst mir:“Ich wusste, dass Du mich verstehst. Du bist doch der einzige Mensch auf der Welt, den ich habe. Lass uns wieder zurückgehen. Und sei nicht traurig, dass Du Utopia nicht erreicht hast. DU hast es wenigstens versucht.“
„Nein“ , sag ich zu Dir, dann können wir auch den Fluss entlang bis eine Brücke kommt.
Und schon wieder jammerst Du – Deine Füße tun Dir weh, Dein Rücken sowieso und die ganzen Strapazen hast Du nur gemacht, wegen mir. Den weiten Weg zurück ja– Utopia gibt es nicht – das sind Hirngespinste. Ich soll meine Plan aufgeben und ja die Freundschaft nicht wegen solcher Hirngespinste aufs Spiel setzen.Der Mensch ist nicht geboren, um glücklich zu sein. Das ist Deine Meinung, die ich nicht teilen will. Ich schau auf Dich herab. Eigentlich hab ich nicht mal mehr Mitleid – dieses Gejammer geht mir nur auf die Nerven. Mein Entschluss steht fest. ICH geh weiter… bzw. ich schwimme, im schlimmsten Fall treib ich ab. Aber der Fluss ist nicht unüberwindbar.
„Ich werde meine Weg finden,“ sag ich zu Dir – „was Du machst ist ganz allein Deine Entscheidung. Ich bin losgegangen, um Utopia zu finden und ich werde es finden.Warum DU hier bist? Weiß ich nicht, aber wenn Du willst kannst Du hier weiter sitzen und Dich selbst bemitleiden. Vielleicht findest Du auf diesem Weg ja Dein Glück.“
Während ich mich auf dem Weg zum Fluss machen höre ich Dich zwar noch schimpfen. Von der Freundschaft scheint nur noch Hass übrig geblieben zu sein. Ich wunder mich – höre aber nicht mehr bewusst auf die Drohungen, die anfangs laut und deutlich hinter mir her tönen. Doch: so nach und nach verhallt der Klang.
Ich springe ins Wasser ….. und durchquere den Fluss.
Jeder Schwimmzug – befreit. An der anderen Seite angekommen – dreh ich mich nicht einmal mehr um.
Mein Weg geht weiter an mancher Wegkreuzung treffe ich auf Menschen, die in die gleiche Richtung wollen, Wir gehen ein Stück des Weges gemeinsam ohne den anderen zu behindern.
Ich weiß ich werde mein Utopia erreichen.Warum? Weil es mein Wille, mein Wunsch und mein Ziel ist.Ich geh weiter – auch allein.
DU aber wärst ohne mich gar nicht von zu Hause fortgegangen. Und eigentlich bist Du nur mit, weil Du alles beim Alten lassen wolltest. Wenn man aber im Leben nichts wagt und dann auch noch die Verantwortung für sein eigenes Handeln auf andere abschiebt – kann man nie wirklich etwas erreichen. Außer im Selbstmitleid zu zerfliessen.
Okay, in einem Punkt hast Du sicher Recht: Das Leben ist Mist, wenn man es genau betrachtet ;).
Life’s a piece of shit,
When you look at it.
Life’s a laugh and death’s a joke, it’s true.
You’ll see it’s all a show,
Keep ‚em laughing as you go.
Just remember that the last laugh is on you.
Die Frage ist aber, was mache ich aus dem Mist um mich herum? Als Kind war ich Meister darin aus Dreck wahre Kunstwerke zu bauen. Und manche Pflanze wächst mit ein wenig Mist wesentlich besser.
Die Frage ist doch, wie ich die Dinge betrachte und was ich aus der Situation mache.
Lebenskünstler, sind nicht
die Menschen, die scheinbar ohne
Probleme durchs Leben gehen,
sondern, diejenigen, die den
dunklen Seiten im Leben noch ein
helles Grau oder gar einen
Farbtupfer abgewinnen können.
©Sylvia Tubbesing
Eines weiß ich–
meinen Humor verliere ich nicht. Und solltest Du Recht behalten, dass ich Utopia nicht finde – hab ich bis zum Schluss ein Lächeln auf meinem Gesicht, denn ich habe gelebt!