Reis-Verschluss?
Ja man kennt ihn und er ist heute sehr gängig, allerdings hat sich sein Einsatzgebiet ein wenig verändert und nein, es ist kein Rechtschreibfehler – denn ursprünglich war der Reißverschluss, den wir von Hosen, Jacken und Taschen kennen ein Geduldsspiel für hektische Menschen in Asien.
Tubbsi hat eine alte chinesische Weisheit ins Deutsche übertragen und sie zeigt, dass der Reis-Verschluss ursprünglich dazu diente vom hektischen Alltag Abstand zu nehmen.
„Lässt man Dich den ganzen Tag nicht in Ruh‘,
koch Dir Abends Reis und nimm den Reis-Verschluss dazu.
Das Leben, das kann draußen bleiben und Du kannst träumend ruhig verreisen.“
Ein alter Mönch erzählte ihr, dass er auch heute noch den um Hilfe suchenden Menschen, die bei der ganzen Hektik kaum zur Ruhe kommen zu dieser abendlichen Übung rät.
Man nehme eine Tasse Reis – und koche Wasser auf – einen Teil der Reiskörner nutzt man für das Reis-Verschluss-Verfahren. Und während das Wasser zu kochen anfängt und man weiß, dass man später seinen Magen gefüllt hat, nimmt man die zur Seite gelegten Reiskörner und macht sich daran ein Reiskorn, versetzt zu dem nächsten Reiskorn aneinanderzulegen. Das klingt einfach, es braucht aber etwas, was man heute – gerade in der westlichen Welt nur noch sehr selten findet: Geduld.
Nur wenige Menschen nutzen diese einfache Methode, um abzuschalten und runter zu kommen, aber es ist effektiv. Es macht den Kopf frei. Das wird deutlich an dem ein oder anderen Sprichwort zum Reis-Verschluss aus dem asiatischen Raum:
„Mal wieder nicht alle Tassen im Schrank? Ein Reis-Verschluss hätte sie sicher gebannt.„
Das bestätigt uns auch Katja Trtilek – sie nutzt dieses Verfahren schon länger und bestätigt das, was der chinesische Mönch erklärt hat. Hier ein Beispiel ihrer Reis-Verschluss Technik.
Um Abzuschalten muss man scheinbar einfache Dinge tun.
Hier ein Beispiel von Katjas Reis-Verschluss:
Die Aufgabe ist mit ein paar Reiskörnern einfach nachzumachen und man kann es sicher auch auf unsere westlichen Gewohnheiten anpassen und statt des „Kochvorgangs“ eine Pizza bestellen. Allerdings gibt der Mönch zu bedenken, dass uns dann etwas verloren geht, nämlich Speisen selber zu schaffen. Das ist besonders wichtig, da man den Wert ganz anders wahrnimmt und selbst ein einfacher selbst zubereiteter Reistopf zu einem Festmahl wird, weil man die Arbeit erkennt, die nötig ist, bis das Menu auf dem Teller ist.
Aber man soll Dinge ja langsam verändern und so kann jeder erst einmal versuchen, einen echten Reis-Verschluss zu fertigen. Das ist an hektischen Tagen oft schon Arbeit genug. Glaubt ihr nicht? Versucht es einfach mal.
Ich habe es natürlich selber getestet und wollte die Variation „offener Reis-Verschluss“ machen, aber ich brauche noch Übung und glaubt mir: Man lernt, tatsächlich Geduld. 🙂
Und nicht Aufgeben, sondern neu anfangen, wenn die Reiskörner ihr Eigenleben entwickeln und durch die Gegend springen, man glaubt gar nicht, wie lebendig trockene Reiskörner sind. Die entwickeln Eigenleben.
Viel Spaß bei der Reis-Verschluss-Übung