Ein paar politische Gedanken?

… und ein Zitat von Gustav Heinemann:

Die Grundlage der Demokratie ist die Volkssouveränität und nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates. Nicht der Bürger steht im Gehorsamverhältnis zur Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln. Der Bürger hat das Recht und die Pflicht, die Regierung zur Ordnung zu rufen, wenn er glaubt, dass sie demokratische Rechte missachtet.

Warum ich gerade auf Gustav Heinemann komme? Nun – heute genau ist sein 40ster Todestag.

Und ausgerechnet heute fiel mir eine Karte aus meinem Geburtsjahr in die Hände, die mich einfach noch mal ein wenig neugierig gemacht hat auf diesen Bundespräsidenten.

Gustav1

Klar – an seinen Namen wird man sicher denken, wenn man in einer Quizsendung nach 5 Bundespräsidenten gefragt wird. Aber ich war heute einfach neugierig, wer war dieser Mensch.

Und schon bei Wikipedia hat man den Eindruck er gehört zu den Politikern, die eine Überzeugung lebten, diese wurde sicher bei ihm auch durch seinen Glauben begründet. Menschen, die ihre Überzeugung auch leben und umsetzen, die fehlen… irgendwie – nicht nur im politischen Bereich.

Denn wenn man sich seinen Gedanken zur Demokratie genau betrachtet ist da nicht nur die Regierung (also die von uns gewählten Politiker) gefordert,  sondern auch der Bürger selbst. 

Ich bin gespannt – ob bei den nächsten Wahlen die Bürger tatsächlich zur WAHL gehen und schon durch Ihre Kreuze deutlich machen, dass sie die Regierung zur Ordnung rufen wollen. Und man muss da nicht äußerst extrem wählen.

Und? was kann man als Bürger noch tun? Vielleicht die Politiker nerven? Durch nachfragen, wie Sie bei der ein oder anderen Sache entscheiden werden? Und ob sie tatsächlich auch an der Abstimmung teilnehmen werden? (Bei manchen Abstimmungen zu Gesetzen ist man erschrocken, wie voll der Saal der abstimmenden Anwesenden ist… )

Aber es gibt mehr Möglichkeiten, als der Bürger ahnt. Seinen Unmut nur am Tresen in der Eckkneipe kund zu tun oder bei Facebook wird sicher keinen Politiker in Berlin irgendwie stören und gar umdenken lassen. Nervige Anfragen, notfalls das Veröffentlichen der Reaktionen oder gar Demonstrationen oder STREIKS um etwas zu erreichen?

Ich bin sicher, dass wenn man ihnen deutlich macht, dass sie VERTRETER des Volkes sind, dann könnte das mit der Demokratie auch gelingen. 

Wie gesagt, in dem Zitat von Gustav sind ZWEI Seiten gefordert: Die Politiker und das Volk!

Vielleicht fehlen auch  Politiker wie Gustav Heinemann. Aber ich weiß aus einem kleinen Nachbarland, dass das Volk durchaus seine Meinung zur Politik deutlich machen kann! Und Gustav Heinemann fand durchaus, dass auch das zu einem Grundrecht der Bürger gehört, seine Meinung kund zu tun:

“Zu den Grundrechten gehört auch das Recht zu demonstrieren, um öffentliche Meinung zu mobilisieren. Auch die junge Generation hat einen Anspruch darauf, mit ihren Wünschen und Vorschlägen gehört und ernst genommen zu werden”

Und nach 40 Jahren sollte sich doch jemand finden lassen, der sich auch wirklich für diese Aufgabe als VOLKSVERTRETER berufen fühlt und auch das Volk sollte doch seine Aufgabe gemeinsam wahrnehmen und dieses auch deutlich machen.

So – genug zur Politik abgedriftet. Aber vielleicht hilft es einfach mal über das ein oder andere Nachzudenken. Man muss nicht gleich alles verteufeln, man muss gar nicht extrem werden, aber man sollte seine Meinung deutlich kund tun und wie Gustav Heinemann danach auch handeln:

“Zu den traditionellen Neujahrsempfängen lud Heinemann nicht nur Diplomaten ein, sondern auch einfache Bürger besonders belasteter oder verachteter Berufsgruppen, etwa Krankenschwestern, Müllabfuhrarbeiter, Bademeister, Gastarbeiter, Behinderte und Zivildienstleistende. Er versuchte, höfisches Zeremoniell abzuschaffen, und erlaubte eingeladenen Herren, nicht nur ihre Ehefrauen, sondern auch andere weibliche Begleitung mitzubringen.”

UND DABEI GEHT ES NICHT DARUM ANDEREN SCHADEN ZUZUFÜGEN, SONDERN EIN MITEINANDER ZU SCHAFFEN!!! DASS DAS MÖGLICH IST HAT GUSTAV HEINEMANN SCHON DAMALS DEUTLICH GEMACHT.

Finde nur ich es erschreckend, dass damals in der Zeit, in der Heinemann Präsident war es eine besonders verachtete und belastete Berufsgruppe gab? Genau, der Beruf des Bundespräsidenten.
Hat sich das viel geändert? Ich glaube wir haben da noch viel dran zu arbeiten!

Ein paar nachdenkliche tubbsianische Gedanken heute.

Tubbsi

 

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